Plaudern und Speisen

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Ist Bio wirklich besser ?
 
Yspertal - 99 % der Besucher  am kulinarischen  Ideenabend zum Thema Biolandbau und Bioernährung beantworten diese Frage mit „Ja!“
 
Das Thema „Ernährung“ ist derzeit in allen Medien präsent. Biolandbau ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Faktor. Vierzehn Prozent der österreichischen Bauern sind Biobauern. Damit ist Österreich in Europa an der Spitze, das Potential ist aber noch lange nicht ausgeschöpft.  Mit steigenden Umsätzen in allen Vertriebsschienen haben sich Bio Lebensmittel als starker Zukunftsmarkt etabliert.
 
Die Initiative Zukunft, das Institut für Nachhaltigkeit im Yspertal, hat am 14. März 2007 in Zusammenarbeit mit der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft  und der Initiative „So schmeckt Niederösterreich“ des Landes Niederösterreich zu einer Bio Degustation mit regionalen Spezialitäten und zu einer Diskussion über Biolandwirtschaft, Lebensmittel und Esskultur eingeladen. 

 Ist Bio wirklich besser?
Bio ist wirklich besser !
 
Dieses Ergebnis der Umfrage bei den Besuchern der Veranstaltung wurde von Frau Dr. Velimirov wissenschaftlich untermauert. Bioobst und Biogemüse enthalten mehr Vitamine weniger Nitrat und durch die natürliche Düngung keine Pestizidrückstände. Bioprodukte werden nicht gefärbt und aromatisiert. Bio fördert die Pflanzenvielfalt und fördert Nützlinge. Eine  von Dr. Velimirov durchgeführte Studie an Ratten ergab, dass die Bioratten für erheblich mehr Nachwuchs sorgten.
 
„Die Aufgabe von BIO Austria ist es diese Vorteile zu vermarkten und die Vertriebskanäle für die Bauern zu schaffen. Es ist auch wichtig das Verhältnis von Angebot und Nachfrage auszuloten und an die Produzenten weiterzugeben“ sagt Geschäftsführer DI Karl Erlach von Bio Austria. Regional ist laut Pressereferentin Elfriede Berger derzeit der Bedarf an Fleisch, Milch und Kartoffeln gedeckt. Obst und Gemüse muss aus Oberösterreich angeliefert werden.
 
Enorm verändert hat sich in den letzten Jahren auch die Esskultur. Durch die Berufstätigkeit der Frauen wird in unsern Häusern immer weniger gekocht. „Diesem Umstand muss Rechnung getragen werden!“ sagt Elfriede Berger. Die gesunde Ernährung muss Einzug halten in die Großküchen von Schulen, Krankenhäusern, Altersheimen und natürlich auch im Bereich der Gastronomie. Das geht aber nicht von selbst, die Vorteile wollen den Konsumenten kommuniziert werden. Wir müssen alternatives, gesundes „Fastfood“ anbieten.
 
Landtagsabgeordneter Moser sieht in der Bioschiene die Edelschiene der Landwirtschaft. Die Vermarktung sollte möglichst regional erfolgen und er wünscht sich, dass die Gastwirtschaft vermehrt auf diesen Zug aufspringt. Regionale Produkte werden weniger weit transportiert und sind damit auch ein Beitrag zum Klimaschutz. Hinweisen möchte Moser allerdings auch darauf, dass Österreich im letzten Jahr mehr an landwirtschaftlichen Produkten exportiert als importiert hat.
 
Sozialforscher Prof. Roland Girtler, er ist übrigens mit dem Fahrrad aus Amstetten (ca. 45 Kilometer) angereist, sieht die großen Veränderungen in der bäuerlichen Kultur mit Bedauern, aber würdigt auch die großen Leistungen der Biobauern.
 
„Zuerst belacht - dann bedacht – und schließlich nachgemacht.“  Dieses Sprichwort lässt sich sicher auf unsere Biobauern umlegen. „Ich wünsche mir, dass es noch viele Bauern nachmachen und den biologischen Weg mitgehen“ sag DI Karl Erlach.      
 
Einig waren sich alle, dass bei aller Vernunft für Umwelt und Gesundheit der Genuss beim Essen nicht zu kurz kommen darf. Für die kulinarischen Genüsse auf dem Teller sorgte der Küchenchef der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft WALTER EDER gemeinsam mit einer Übungsfirma mit Schülern der Schule.    
  

Fototext:
Sozialforscher Prof. Roland Girtler, Landtagsabgeordneter Karl Moser, Frau Dr. Alberta Velimirov, Leiterin des Forschungsinstitutes für biologischen Landbau (FiBL) in Wien und DI Karl Erlach – Geschäftsführer von Bio Austria Niederösterreich und Wien 
 
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14.03.2007